Fuji – Tag 1 | Teil 1

Heute, Donnerstag 5.10, geht es endlich los. Die ganze Japanreise ist nur um diese Tour herum geplant. Mein Reisegepäck besteht zu 80% aus Kleidungsstücken bzw. Ausrüstung, die ich nur für diese Besteigung brauche. Ein Hoody, eine Fleecejacke, ein Merino Shirt, eine lange, warme Unterhose, eine Winterjacke, Bergstiefel, eine Trinkblase, eine Stirnlampe. Alles trage ich seit Tagen mit mir rum und bin froh, es endlich einsetzen zu können. Und natürlich reichen die Vorbereitungen noch länger zurück. Laufrunden auf dem Ellipsentrainer, Radtouren, Physiotherapie gegen jobbedingte Verspannungen. Auch hier vor Ort versuche ich bei meinen Tagestouren eine Balance zwischen Bewegung und Entspannung zu finden. Klar, ein Restrisiko bleibt, siehe die drohende Erkältung durch die allgegenwärtigen Klimaanlagen.

In Gotemba, neben Tokio eine alternativer Treffpunkt, treffe ich gegen 11:30 Uhr auf drei Männer, die dort bereits warten. Zwei von ihnen sind aus den Vereinigten Staaten angereist, um ihren in Japan lebenden Bruder auf der Tour zu begleiten. Später kommen noch zwei junge Pärchen aus Singapur und Portugal/Italien dazu. Eine illustre und freundliche Runde von Anfang an.

Dann erscheint einer der Guides und bringt uns zu einem Mini Bus, der uns unter Mühen zum eigentlichen Ausgangspunkt auf 2000 m Höhe bringt.

Es entwickeln sich schnell lockere Gespräche im Bus und die Guides machen einen lässigen Eindruck, vermitteln eher beiläufig, dass sie genau wissen, was sie tun. Es stellt sich schnell heraus, dass sie für heute nur die Chauffeure sind.

Am Ausgangspunkt, eine Mischung aus Restaurant und Souvenirladen treffen wir auf den Rest der Gruppe und die Tourguides.

Insgesamt sind wir knapp 30 Leute. Während eines Mittagessens bietet sich die letzte Gelegenheit fehlendes Equipment auszuleihen. Dann gibt es Instruktionen für den heutigen Tag. Interessanteste Neuigkeit ist, dass in der letzten Nacht zum ersten Mal in dieser Saison Schnee gefallen ist, der auch tagsüber liegen geblieben ist. Sollte weiterer Schneefall dazukommen, muss die Tour eventuell umgeplant werden. Auf jeden Fall wird es windig und richtig kalt, es waren 8° unter Null in der letzten Nacht. Bin ich davon ausgegangen, dass für Japaner alles unter 15 kalt ist, weiß ich es jetzt besser. Wäre ja auch schade gewesen den halben Kleiderschrank vergebens mitgebracht zu haben.

Die Planung sieht vor, dass wir nach circa 4 Stunden die Berghütte erreichen, die uns als Lager für die Nacht dienen soll.

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