Fuji – Tag 1 | Teil 2

Der Einstieg in den Berg ergfolgt gegen 13:00 Uhr. Wir machen etwa stündlich eine kurze Pause, aber von Anfang an ist klar, das wird kein Zuckerschlecken. Der Weg ist steinig, zum Teil treppenartig und steil, das Tempo geht in Ordnung, weil jeder seine eigene Geschwindigkeit halten kann.

Entsprechend zieht sich die Gruppe auseinander, aber bei den Pausen versammeln sich wieder alle. Dort hat man auch Gelegenheit, mit den anderen ins Gespräch zu kommen. So erfahre ich zum Beispiel, dass das Pärchen aus Singapur in Japan seine Flitterwochen verbringt.

Das Wetter ist wechselhaft, wir starten bei Temperaturen um 17°C, in der Sonne wird es schnell warm, im Schatten von Bäumen wiederum recht kühl.

Generell ist die Sicht phantastisch, gestern noch war es regnerisch und neblig bei Sichtweiten bis zu den Füßen.

Der Gipfel ist mal gut zu erkennen, mal wolkenumhüllt.

Nach circa 2-3 Stunden ändert sich das Wetter auch auf unserer Höhe und wir laufen plötzlich im Nebel, die Sicht ist auf circa 20m begrenzt, wir haben die Baumgrenze überschritten und es wird entsprechend kühler.

Mit den Temperaturen komme ich prima zurecht. Ich bin sogar in kurzen Hosen gestartet und empfinde das nach wie vor als angenehm. Allerdings habe ich den Eindruck, dass meine Begleiter kurz davor sind, mich für unzurechnungsfähig zu halten. Nicht zuletzt, weil sich rumgesprochen hat, dass ich keine professionellen Bergsteiger-Hosen anhabe, sondern Biker Shorts. Aber mit dem Hinweis aus Hamburg zu kommen und es kalt und nass zu mögen, ist alles wieder gut. Es lebe das Vorurteil 😄.

Dazu muss man sagen, dass ich mich bewusst für eine off-season Tour entschieden habe, um den sommerlichen Temperaturen aus dem Weg zu gehen. Als ich in Japan angekommen bin, herrschten Temperaturen von bis zu 33°. Wenn ich mir vorstelle jetzt bei nur 25° oder gar 30° laufen zu müssen, wäre ich wahrscheinlich schon geschmolzen. Ein weiterer Vorteil der off-season Tour ist, dass der Fuji weit weniger überlaufen ist als im Sommer. Und damit auch die Berghütten nicht ganz so eng belegt sind, wie während der Saison.

Ein Nachteil, von dem ich bis dahin nicht wusste, ist allerdings, dass der Aufstieg nur bis in eine Höhe von circa 3000m erfolgt. Zu dieser Jahreszeit ist dort die letzte geöffnete Hütte.

Während der Saison sind zahlreiche Hütten, auch Hütten näher am Gipfel geöffnet. Damit wird das letzte Stück des Aufstiegs deutlich vereinfacht. Abgesehen davon, dass man sich an diesen Hütten dann auch mit entsprechend Nahrung und Wasser versorgen kann. Wir müssen alle Vorräte, die wir benötigen selbst mitbringen. D.h. ich hab zusätzlich in meinem Gepäck noch circa 3 l Wasser, zwei Bananen und einige Energie-Riegel. Ohne den Rucksack gewogen zu haben, schätze ich sein Gewicht auf circa zehn Kilo.

Planmäßig erreichen wir die Berghütte gegen 17:00 Uhr.

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